Wachteleier bei Hühnereiallergie

Hühnereiallergie: Alternativen für eine gesunde Ernährung

Hühnereier gehören zu den beliebtesten und vielseitigsten Nahrungsmitteln in unserer Ernährung. Ob gekocht zum Frühstück verzehrt, als Omelett genossen oder als wichtiger Bestandteil in Gebäck oder Kuchen sind Eier aus dem Ernährungsplan kaum wegzudenken. Doch für manche Menschen sind Hühnereier nicht nur eine kulinarische Delikatesse, sondern auch eine potenzielle Quelle schwerwiegender gesundheitlicher Probleme. Sie leiden unter einer Hühnereiallergie. Betroffene sind in ihrer Ernährung damit stark eingeschränkt – doch zum Glück gibt es Alternativen.

Was ist eine Hühnereiallergie genau?

Eine Hühnereiallergie ist eine spezifische Form einer Nahrungsmittelallergie, bei der das Immunsystem des Körpers überempfindlich auf Proteine in Hühnereiern reagiert. Wenn eine Person mit einer Hühnereiallergie Hühnereier isst oder mit ihnen in Kontakt kommt, interpretiert das Immunsystem fälschlicherweise die Eiweiß- oder Eigelbproteine als schädliche Substanzen und löst eine allergische Reaktion aus. Dagegen können Eiweiße aus anderen Quellen wie beispielsweise aus Fleisch oder Fisch meistens problemlos vertragen werden.

Allergische Reaktionen können dabei auf verschiedene Allergene im Hühnerei entstehen. Ein besonders hitzestabiles und aggressives Einzelallergen ist das Ovomucoid. Dieses Allergen ist in großen Mengen im Eiklar enthalten. Eine Sensibilisierung gegen Ovomucoid erhöht das Risiko von allergischen Reaktionen auf Hühnerei in jeglicher Zubereitungsform – roh oder erhitzt!

Menschen, die allergisch auf andere Komponenten wie „Ovoalbumin“ oder „Ovotransferrin“ reagieren, sind meistens noch flexibler in ihrer Speiseplangestaltung. Zwar sind diese Allergene im gesamten Ei enthalten, sie verlieren aber beim Erhitzen ihre allergenen Eigenschaften.

Tipp: Fälschlicherweise wird häufig angenommen, dass die Betroffenen von einer Hühnereiallergie auch kein Geflügelfleisch vertragen. Das ist aber in aller Regel nicht der Fall und kann separat getestet werden.

Wer ist besonders häufig von einer Hühnereiallergie betroffen?

Von einer Hühnereiallergie können schon Babys und Kleinkinder betroffen sein, sie tritt aber bei Menschen jedes Alters auf. Bei Kindern tritt eine Hühnereiallergie aber tatsächlich häufiger auf, weil ihr Immunsystem noch unausgereift ist und daher empfindlicher auf bestimmte Lebensmittel reagieren kann. In vielen Fällen wächst sich die Allergie im Laufe der Zeit aus, aber sie kann auch bei Erwachsenen auftreten, die bisher keine Probleme mit Hühnereiern hatten.

Diese Ursachen sind für eine Hühnereiallergie bekannt

Eine Hühnereiallergie ist oftmals das Ergebnis einer komplexen Wechselwirkung genetischer, immunologischer und Umweltfaktoren. Wenn in der Familie schon einmal eine Hühnereiallergie aufgetreten ist, dann ist das Risiko höher, dass es weitere Betroffene gibt. Bestimmte genetische Konstellationen erhöhen das Risiko, eine Allergie zu entwickeln, weil das Immunsystem empfindlicher auf bestimmte Proteine in Hühnereiern reagiert.

Auch Umweltfaktoren können das Risiko erhöhen, dass der Körper eine Hühnereiallergie entwickelt. Vor allem bestimme Ernährungsgewohnheiten mit einer sehr fettreichen und unausgewogenen Ernährung können der Auslöser für eine Hühnereiallergie sein.

Symptome: So macht sich eine Hühnereiallergie bemerkbar

Eine Hühnereiallergie kann in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten So reagieren einige Menschen nur dann, wenn sie direkt ein Hühnerei verzehren und andere schon darauf, dass in der Produktionsstraße des Herstellers verpackter Lebensmittel noch Spuren von Hühnereiern aufgetreten sind. Die Symptome können mild und moderat sein, aber schlimmstenfalls sogar lebensbedrohlich sein.

Die Symptome einer Hühnereiallergie treten meistens schon nach einer halben Stunde auf:

  • Hautreaktionen: Hautausschläge, Nesselsucht, Rötungen und Schwellungen der Haut, Juckreiz oder Brennen auf der Haut
  • Atembeschwerden: Husten, Kurzatmigkeit oder erschwertes Atmen, Engegefühl in der Brust, Keuchen oder pfeifendes Atmen
  • Magen-Darm-Beschwerden: Bauchschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen, Durchfall oder Blähungen
  • Schwellungen: Schwellungen im Gesicht, insbesondere um die Augen und Lippen herum, im Bereich der Zunge oder des Rachens, die Atembeschwerden verursachen können, Schwellungen anderer Körperteile

In schwerwiegenden Fällen kann der Verzehr von Hühnereiern bei Allergikern auch lebensbedrohlich sein. Es kommt zu einem plötzlichen Blutdruckabfall, einer Verengung der Atemwege und Herzrasen und einer anschließenden Bewusstlosigkeit. In diesem Fall ist schnelle Hilfe gefragt.

Wachteleier als leckere und gesunde Alternative

Etwa die Hälfte der Menschen, die unter einer Hühnereiallergie leiden, können dagegen Wachteleier problemlos vertragen. Wachteleier enthalten zwar ebenfalls Eiweiß und Eigelb, aber ihre Proteinzusammensetzung unterscheidet sich grundlegend von der in Hühnereiern.

Wachteleier gelten nicht nur als weniger allergen, sie sind auch sehr gesund, weil sie durchschnittlich 15 % weniger Cholesterin enthalten. Dafür sind sie reich an vielen Vitaminen und Nährstoffen wie essentiellen Aminosäuren (Methionin, Lysin, Phenolalanin u. a.), Vitamin A, B 1, B 2, Biotin, Folsäure und Enzymen.

Können Wachteleier das Hühnerei auch in den Rezepten ersetzen?

Nur das Rezept muss etwas umgestaltet werden. Ein Wachtelei ist natürlich wesentlich kleiner als ein klassisches Hühnerei. Daher sollten Sie für ein Hühnerei im Rezept etwa 4 bis 5 Wachteleier einplanen. Alles andere bleibt, wie es ist und schmeckt mindestens genauso lecker.